Das IIMC – live und in Farbe! Ein Reisebericht

Mit den Lehrerinnen der deutschen Schule in Dakshin Kashinagar

At the IIMC (englische Version)

„In der Ferne unter Freunden“  –
so könnte der Titel meines Reiseberichtes auch lauten.

Ich bin ganz sicher nicht die Einzige, für die das so zutrifft!
Eine der Stärken des IIMC ist es definitiv uns Reisenden und „Volunteers“ aus Europa und aller Welt ein ausgesprochen warmes, fröhliches (und zuweilen lautes und leicht überwältigendes) Willkommen zu schenken.

Lange Zeit schon stand ein persönlicher Besuch im IIMC in Kalkutta für mich an.
Jetzt endlich!
Vom 1. – 10. Februar 2023 war es mir nun möglich das Projekt vor Ort zu besuchen und Dr. Sujit und seine Frau Barnali Brahmochary bei Ihrer Arbeit zu begleiten. Beeindruckend zu erleben, wie die Beiden seit nunmehr über 30 Jahren die gemeinsame Leitung des IIMC schultern und ihren familiären Alltag dem Projekt unterordnen.

Dhaki Campus – eine Oase ist entstanden

Aber mehr noch:
Die große Vielfalt der Projektbereiche sollte ja gebührend besucht und wertgeschätzt werden:
Die aus Deutschland finanzierte 34. IIMC-Schule in Dakshin Kashinagar im äußersten Süden des Gangesdelta, der große vielseitige „Dhaki Campus“, das Micro Credit- und das Kuhprojekt, die Frauengruppen des „Women Peace Council“, das Real Madrid Sportprojekt mit seinen engagierten Mädchen und Jungs.
Und natürlich die fünf großen medizinischen Ambulanzen Thegaria, Chakberia, Dhaki, Bamangachi und Challapara in der ländlichen Region südlich von Kalkutta.
Der ehrgeizige Ausbau der Thegaria Outdoor Clinic in Sonarpur, welche heutzutage diverse medizinische Fachbereiche anbietet und deren drittes Stockwerk im Moment fertiggestellt wird.
Die IIMC-Patenkinder. Das Webstuhl- und Nähprojekt des „Women Empowerment“ Department. Und „last but not least“ die lebhafte, charmante Truppe Mädchen vom „Dishari“, dem Waisenhaus des IIMC – ein ganz besonderes Herzensprojekt des Educational Department des IIMC.

Eine Vielzahl lokaler Kooperationen bereichert das IIMC zusätzlich:
Pflegepraktikantinnen der Asia Heart Foundation und Ärzte eines  privaten Medical College, die als „Public Health“-Ehrenamtliche die Arbeit in der IIMC Ambulanz unterstützen. Auch ein Fest der staatlichen Mittelschule aus der Nachbarschaft, mit der eine langjährige Freundschaft besteht, wollte besucht werden sowie ein Seminar für die IIMC- Schwesternschülerinnen. Da war dann auch beide Male – ganz „indisch-spontan“ – kleine Vorträge durch die europäische Besucherin „Dr. Sylvie“ fällig, bei denen ich hoffentlich als „deutsche Delegierte“ unsere Unterstützergruppe anständig vertreten habe!

Spontanität und zugleich Geduld sind im Alltag des IIMC in vielen Situationen gefordert.

Ein charmantes Treffen „unter Mädchen“: Dank Rumi, der Koordinatorin für die durch Deutschland geförderten Patenkinder

Nicht nur für meine deutsche Mentalität und die der europäischen Volunteers. Insbesondere auch durch die vielen indischen Mitarbeiter und die  Koordinatoren des IIMC, die diese Arbeit täglich möglich machen. Die „große IIMC-Familie“ also!
So darf man das 150 Leute starke Team wohl nennen. Nicht nur weil die Mitarbeiter für ein geringes Gehalt arbeiten, sondern weil die Mehrzahl dieser Mitarbeiter seit über 10 oder 15 Jahren für das IIMC tätig sind, manche sogar seit Gründung des Projekts. Es wurden auch schon IIMC-Ehen geschlossen!

Und: Viele Menschen bleiben dem IIMC treu.

Die bereits im Ruhestand befindliche dienstälteste Krankenschwester Pritidi hat zum Beispiel eine Art Ehrenplatz auf der Couch im Büro des Educational Departments. Man trifft sie dort fast jeden Tag. Und eine der jüngsten Mitarbeiterinnen im „Registration Office“ ist gerade einmal volljährig und war selbst ein Patenkind des IIMC. Jetzt ist sie mit Herzblut bei der Sache die internationalen Volunteers zu betreuen und hat für jede Frage ein offenes Ohr und für die meisten Probleme eine gute Lösung.

Das IIMC ist also mittlerweile ein Mehrgenerationenprojekt!
Es ist stetig gewachsen, es ist etabliert, anerkannt und geschätzt als die größte NGO West Bengalens. So erreicht das IIMC mittlerweile 150.000 Haushalte im allen Teilen des Bundesstaates.
Es ist aber auch offen für neue Regionen, neue Mitarbeiter und insbesondere für neue Ideen aus den Reihen der Menschen, die das IIMC in ihrer Selbständigkeit fördern möchte. Der Übergang vom „Schutzbefohlenen“ zum IIMC- Mitarbeiter ist fließend. Und genau so muss ein Projekt der „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein!

Meine Besuche in den neuesten Schulen des IIMC in Dakshin Kashinagar und Dhaki sowie ein Besuch der ältesten IIMC-Schule in Hogolkuria hat mir Zweierlei gezeigt:
Den ungebrochenen Unternehmergeist des IIMC und die echte Nachhaltigkeit dieser Institution und seiner Projekte.

Als sozialer und wirtschaftlicher Akteur der Region und für den zwischenmenschlichen Zusammenhalt vieler Communities ist das IIMC nicht mehr wegzudenken.

Ich bin froh und auch ein wenig stolz mich seit 2005 Mitarbeiterin und Freundin des IIMC nennen zu dürfen. Und ich bin schon jetzt gespannt, welche Wege das IIMC in Zukunft noch gehen wird.

Vielen Dank, dass Sie als IIMC-Unterstützer diesen Weg mit uns gehen!

Ihre
„Dr. Sylvie“

Für den IIMC Deutschland e.V.

Volunteer-Video (Copyright Alvaro Löwen)

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